In der von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten angewandten Manuellen Therapie werden Beschwerden und Schmerzen im Gelenk-, Muskel-, und Nervensystem nach einer detaillierten Befundaufnahme und Analyse behandelt. Das Maitland® Konzept wurde in den 50er Jahren von Geoffrey D. Maitland, einem australischen Physiotherapeuten und Mitbegründer der IFOMT (International Federation of Orthopaedic Manipulative Therapists) entwickelt. Schon 1962 beschrieb Maitland einen klaren Unterschied zwischen Manipulation (einmaliger kurzer Impuls mit kleiner Amplitude) und Mobilisation (oszillierende Bewegung mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Amplitude), und wurde zu einem leidenschaftlichen Verfechter der sanften passiven Bewegungen bei Schmerzbehandlungen.
Die Manuelle Therapie im Maitland® Konzept beruht auf einem spezifischen Denk- und Entscheidungsprozess, der sich aus der fortlaufenden Beurteilung der Beschwerden während der Behandlung ergibt (clinical reasoning process). Hierbei werden neueste wissenschaftliche und evidenzbasierte Erkenntnisse mit den klinischen Erfahrungen des Therapeuten verknüpft, um so einen auf den Patienten abgestimmten Behandlungsplan zu erstellen. In der Manuellen Therapie werden sowohl akute als auch chronische Beschwerden gezielt behandelt. Neben Gelenkmobilisationen und -manipulationen an der Wirbelsäule und den Extremitäten werden insbesondere neurodynamische Techniken und die segmentale Stabilisation eingesetzt.
Mehr Informationen:
IMTA, International Maitland Teacher Association & DVMT Therapeutenverzeichnis
Maitland, GD (1991). Peripheral Manipulation. Third Edition, Butterworth Heinemann, London.
Jones, MA, Rivett DA (2004). Clinical reasoning for manual therapists. Butterworth Heinemann, London.